Űber das Altwerden - wo und wie
Űber dieses Thema reden alle immer VORHER, nachher meldet sich kaum noch ein Betroffener zu Wort. Jedenfalls sind mir solche Berichte im Internet nicht bekannt. Nur im realen Leben habe ich immer wieder erfahren, wie die alten Menschen sich fühlen, wenn sie ihr gewohntes Leben aufgegeben haben und in irgendeiner Struktur untergekommen sind. Glückliche und zufriedene Menschen waren nicht darunter. Damit will ich nicht sagen, dass es solche unter ihnen nicht gibt.
Vor einigen Tagen las ich in einem Forum, dass man sich darŰber unterhielt, WO man am besten seine letzten Jahre verbringt. Zum Beispiel in einer Großstadt oder auf dem Lande. Als ich vor einigen Jahren anfing, mich ernsthaft mit diesem Problem zu befassen, dachte ich außerdem über die verschiedenen Unterbringungsmöglichkeiten nach wie Heim, Senioren-WG, betreutes Wohnen, Alleinbleiben mit organisierter Nachbarschaftshilfe und andere. Entschließen konnte ich mich nicht. Selbst, als mir angeboten wurde, hier am "See" in eine betreute Alten-WG zu ziehen, war ich trotz der liebevollen Atmosphäre noch nicht 100% sicher, dass ich das wollte. Erst nach zwei unglücklichen Stürzen war mir klar, dass ich mein Leben würde ändern müssen und meine Wahl fiel auf den "See", wo man mich ja schon so freundlich aufgenommen hatte und dort in der Nähe auch viele Freunde aus früheren Jahren leben.
Während der unzähligen Umzugsvorbereitungen war ich noch guter Dinge, sebst wenn es mir klar war, dass ich auf viele liebgewordenen Gegenstände würde verzichten müssen. Obwohl ich kaum Hilfe hatte, ging alles reibungslos über die Bühne, und als ich zum abgemachten Termin am See ankam, war für mich die Welt noch in Ordnung. Zwar musste ich vorläufig mit einem kleinen Zimmer vorlieb nehmen, aber eine größere Wohnung war mir in Aussicht gestellt worden.
Als ich den ersten Abend zwischen Koffern,Truhen und Kisten versuchte einzuschlafen, wurde mir bewusst, dass nun nichts mehr so wie früher war und das war ein Schock. Ich hatte mein Leben geliebt und hätte immer so weiter leben wollen. Es war zwar einfach, aber weitgehend sorgenfrei. Ich konnte tun und lassen was ich wollte und das Alleinleben bedeutete für mich, frei in allen meinen Entscheidungen zu sein. Und nun saß ich plötzlich in einem viel zu kleinen Zimmer, wusste nicht wohin mit meinen Sachen und - war nicht mehr allein!
Allein das Zusammenleben mit anderen Menschen, die man entweder gar nicht oder, so wie ich, nur flüchtig kennt, will gelernt sein. Da kommt es vor allem darauf an, dass man sich anpasst ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Sein eigenes Ego zurücksetzen, ohne deshalb auf den eigenen Lebensstil zu verzichten. Dazu braucht es eine gehörige Portion Demut und Empathie. Aber, wenn man fest entschlossen ist, die Gemeinsamkeit zu einem Erfolgserlebnis zu machen, dann schafft man es. Auch wenn man der oder die Einzige ist, der/die die dafür nötige mentale "Arbeit" macht. Macht man sie gut, dann ziehen die anderen mit. Und wo vorher jeder nur an sich selber dachte, wird plötzlich das Zusammensein zu einem ständigen und ganz selbstverständlichen Geben und Nehmen.
Hat man diese so ungewohnte Aufgabe geschafft, merkt man, dass alle anderen Veränderungen und Einschränkungen an Bedeutung verlieren. Sicher, es wurden Türen geschlossen, d.h. gewisse Gewohnheiten oder Möglichkeiten fallen weg, aber sie werden nur durch andere ersetzt, die mindestens ebenso schön, wichtig oder bereichernd sind. Wichtig ist, dass man fexibel ist und nicht der Vergangenheit nachtrauert.
Ich persönlich habe ein paar Monate gebraucht, um mein altes "Kleid" abzulegen um in ein neues zu schlüpfen, in dem es mir jetzt pudelwohl ist. Ich bin froh und dankbar, dass ich die Kraft gefunden habe, mir ein neues Leben aufzubauen, in dem mir zwar jede Hilfeleistung (Arzt und Zahnarzt, Friseuse, Fußpflege und Betreuung im Haus, Wellnesscenter und Supermarkt mit hauseigenen Bioprodukten nebenan), geboten wird, aber dass ich noch in aller Selbständigkeit führen kann. Vor allem sehe ich mein neues Zuhause nicht als "Wartezimmer" des Unvermeidlichen (wie die meisten alten, versorgten Menschen es tun), sondern als einen Lebensabschnitt, dessen Geschichte noch geschrieben werden muss und zwar von mir. Um das tun zu können, muss ich mir mein Wohlbefinden durch einen gesunden Lebensstil erhalten. Und der fängt im Kopf an. Bei meiner Einstellung zu den Menschen und zu dem, der meines Erachtens alles lenkt.
jako
Vor einigen Tagen las ich in einem Forum, dass man sich darŰber unterhielt, WO man am besten seine letzten Jahre verbringt. Zum Beispiel in einer Großstadt oder auf dem Lande. Als ich vor einigen Jahren anfing, mich ernsthaft mit diesem Problem zu befassen, dachte ich außerdem über die verschiedenen Unterbringungsmöglichkeiten nach wie Heim, Senioren-WG, betreutes Wohnen, Alleinbleiben mit organisierter Nachbarschaftshilfe und andere. Entschließen konnte ich mich nicht. Selbst, als mir angeboten wurde, hier am "See" in eine betreute Alten-WG zu ziehen, war ich trotz der liebevollen Atmosphäre noch nicht 100% sicher, dass ich das wollte. Erst nach zwei unglücklichen Stürzen war mir klar, dass ich mein Leben würde ändern müssen und meine Wahl fiel auf den "See", wo man mich ja schon so freundlich aufgenommen hatte und dort in der Nähe auch viele Freunde aus früheren Jahren leben.
Während der unzähligen Umzugsvorbereitungen war ich noch guter Dinge, sebst wenn es mir klar war, dass ich auf viele liebgewordenen Gegenstände würde verzichten müssen. Obwohl ich kaum Hilfe hatte, ging alles reibungslos über die Bühne, und als ich zum abgemachten Termin am See ankam, war für mich die Welt noch in Ordnung. Zwar musste ich vorläufig mit einem kleinen Zimmer vorlieb nehmen, aber eine größere Wohnung war mir in Aussicht gestellt worden.
Als ich den ersten Abend zwischen Koffern,Truhen und Kisten versuchte einzuschlafen, wurde mir bewusst, dass nun nichts mehr so wie früher war und das war ein Schock. Ich hatte mein Leben geliebt und hätte immer so weiter leben wollen. Es war zwar einfach, aber weitgehend sorgenfrei. Ich konnte tun und lassen was ich wollte und das Alleinleben bedeutete für mich, frei in allen meinen Entscheidungen zu sein. Und nun saß ich plötzlich in einem viel zu kleinen Zimmer, wusste nicht wohin mit meinen Sachen und - war nicht mehr allein!
Allein das Zusammenleben mit anderen Menschen, die man entweder gar nicht oder, so wie ich, nur flüchtig kennt, will gelernt sein. Da kommt es vor allem darauf an, dass man sich anpasst ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Sein eigenes Ego zurücksetzen, ohne deshalb auf den eigenen Lebensstil zu verzichten. Dazu braucht es eine gehörige Portion Demut und Empathie. Aber, wenn man fest entschlossen ist, die Gemeinsamkeit zu einem Erfolgserlebnis zu machen, dann schafft man es. Auch wenn man der oder die Einzige ist, der/die die dafür nötige mentale "Arbeit" macht. Macht man sie gut, dann ziehen die anderen mit. Und wo vorher jeder nur an sich selber dachte, wird plötzlich das Zusammensein zu einem ständigen und ganz selbstverständlichen Geben und Nehmen.
Hat man diese so ungewohnte Aufgabe geschafft, merkt man, dass alle anderen Veränderungen und Einschränkungen an Bedeutung verlieren. Sicher, es wurden Türen geschlossen, d.h. gewisse Gewohnheiten oder Möglichkeiten fallen weg, aber sie werden nur durch andere ersetzt, die mindestens ebenso schön, wichtig oder bereichernd sind. Wichtig ist, dass man fexibel ist und nicht der Vergangenheit nachtrauert.
Ich persönlich habe ein paar Monate gebraucht, um mein altes "Kleid" abzulegen um in ein neues zu schlüpfen, in dem es mir jetzt pudelwohl ist. Ich bin froh und dankbar, dass ich die Kraft gefunden habe, mir ein neues Leben aufzubauen, in dem mir zwar jede Hilfeleistung (Arzt und Zahnarzt, Friseuse, Fußpflege und Betreuung im Haus, Wellnesscenter und Supermarkt mit hauseigenen Bioprodukten nebenan), geboten wird, aber dass ich noch in aller Selbständigkeit führen kann. Vor allem sehe ich mein neues Zuhause nicht als "Wartezimmer" des Unvermeidlichen (wie die meisten alten, versorgten Menschen es tun), sondern als einen Lebensabschnitt, dessen Geschichte noch geschrieben werden muss und zwar von mir. Um das tun zu können, muss ich mir mein Wohlbefinden durch einen gesunden Lebensstil erhalten. Und der fängt im Kopf an. Bei meiner Einstellung zu den Menschen und zu dem, der meines Erachtens alles lenkt.
jako
jako20 - 8. Jan, 14:32